Freitag, 19. Dezember 2014

Drei Tage Melbourne



Die letzten drei Tage haben wir in Melbourne verbracht. Nachdem wir am Montagmittag unseren Camper schweren Herzens abgegeben hatten, machten wir uns mit dem Zug auf in die Weltmetropole. Melbourne ist die zweitgrößte Stadt Australiens und definitiv eine der schönsten Städte die ich bis jetzt weltweit gesehen haben. Schon von weitem ist die Skyline zu sehen, die ein klein wenig an New York erinnert. Unser Hostel war glücklicherweise genau im Zentrum der Stadt, wodurch wir alles zu gut zu Fuß erreichen  konnten.

Kurz nachdem wir angekommen waren, machten wir bereits unsere ersten Erkundungstouren. Neben der Shoppingmeile, ging es auch auf den Eureka Tower, einem Aussichtsturm, von dem man ganz Melbourne und Umgebung betrachten kann. Und weil einmal Aussicht genießen nicht genug ist, beschlossen wir ein Tages- sowie Nachtticket zu kaufen. Dadurch konnten wir die Stadt dann auch in der Dunkelheit betrachten. Die ganzen Lichter die uns dabei entgegen funkelten sahen einfach nur schön aus.

Für den zweiten Tag buchten wir den Visitor Shuttle (für sagenhafte 5 Dollar!!!), der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt anfuhr. So sahen wir nicht nur die großen Sportstadien, Museen, Kirchen und die Bücherei, die über 12 Millionen Bücher beherbergt, sondern auch andere Stadtteile wie die Docklands. Dieser Hafenteil hat mir auch besonders gut gefallen. Nicht nur weil hier der Sitz von 7 News war und ich einfach auf sowas stehe, sondern auch weil es hier wieder etwas anders aussah. Das kann zum einem an den großen Outlets liegen, die zum shoppen einluden (wir sind aufgrund von Platzmangel und Übergewicht im Koffer in keines gegangen) sondern auch am Hafen. Hier standen nämlich lauter Luxusyachten herum. Wirklich luxuriös. Wer hier ein Boot hat, hat es wahrscheinlich in die High Society von Melbourne geschafft.

Der dritte Tag war vor allem für mich besonders. Wir trafen nämlich Zoey, eine Australierin, die ich damals in Jamaika kennen gelernt habe. Wir hatten im selben Waisenhaus gearbeitet und uns seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gesehen. Getroffen haben wir sie im Stadtteil St. Kilda. Das ist der einzige Vorort, der ans Meer grenzt. Eigentlich wollten wir uns ein wenig an den Strand legen, aber leider war es dafür viel zu windig und damit auch gleichzeitig zu frisch. In dem Ort gibt es viele kleine Bars, Restaurants und Shops, die zum Bummeln einluden. Außerdem gab es einen Luna Park. Zoey kam zusammen mit einer Freundin. Gemeinsam gingen wir etwas essen, tranken Smoothies und gönnten uns ein Eis.

Was uns schon während unserer gesamten Reise aber jetzt vor allem wieder in Melbourne aufgefallen ist, ist das Australier viel mehr in Weihnachtsstimmung sind als wir Europäer. Auch wenn es hier nicht die traditionellen Weihnachtsmärkte gibt, ist doch alles dekoriert. Viele Australier laufen zudem schon Wochen zuvor mit Weihnachtsmützen herum. Auch ganz Melbourne war dekoriert. Es gab sogar extra einen Guide, der alle Weihnachtsattraktionen der Stadt auflistete!! Besonders gefallen hat uns eine Lichtershow an einer Kirche. Diese erzählte eine kleine Geschichte, bot viel Musik und bunte Farben, uns bezog alle Stadtteile wie Little Italy oder Chinatown mit ein. Man kommt also trotz immens hoher Temperaturen ein wenig in Weihnachtsstimmung.

St. Pauls Cathedral

Strand von St. Kilda

Melbourne von oben

Docklands

Melbourne

Melbourne bei Nacht



Dienstag, 16. Dezember 2014

Drei Tage Great Ocean Road



Die letzten drei Tage haben wir auf der Great Ocean Road verbracht. Sie ist mit der Route 66 in Amerika die wohl bekannteste Straße der Welt. Und wie ich heute sagen kann, auch auf jeden Fall eine der schönsten.
Begonnen hat unsere Tour in Torquay, der Surfhauptstadt Australiens. Schon hier ist die Küste einfach unglaublich schön. Wir haben den Strand gesehen auf dem jährlich zu Ostern die Surfweltmeisterschaften stattfinden und die umliegenden Surfshops besucht. Bekannte Marken wie Billabong und Ripcurl gibt es hier zur Genüge. Auf unserer Fahrt die Straße entlang, sind wir bei so ziemlich jeden einzelnen Aussichtspunkt stehen geblieben, haben Fotos gemacht und die Natur bewundert. Wir können mit gutem Gewissen sagen, dass wir nichts ausgelassen haben.
Hier meine persönlichen Highlights:

11. Erskine Falls
Auch wenn man gefühlt tausende von steilen Treppen zu diesen Wasserfällen herunter laufen musste und dies in der Mittagshitze nicht gerade angenehm war, fand ich sie wunderschön. Sie sind mehrere Meter hoch und stürzen steil die vom Regenwald gesäumten Felsen hinab.
22. Die 12 Apostel
Jeder kennt sie und jeder liebt sie. Und ja, sie sehen genauso aus wie auf den tausenden von Bildern die es im Internet zu sehen gibt. Einfach unglaublich und sagenumwogen. Wir konnten sie sogar bei Sonnenuntergang betrachten, was mein Highlight des ganzen Trips war.
L3. London Bridge
Ähnlich berühmt wie die Apostel, ist auch sie ein absolutes Must See der Great Ocean Road. Wir hatten Glück, dass wir bereits am Morgen dort waren und so noch so gut wie keine Touristen vor Ort waren.
44. Cape Otway
Auch wenn wir den Leuchtturm gar nicht besichtigt haben (zu teuer) war die Fahrt zu ihm unglaublich. Innerhalb von 25 Kilometern haben wir sieben große frei lebende Koalas gesehen. Und das wo wir in den letzten ganzen 5 Monaten keinen einzigen entdecken konnten!! Einfach nur süß.
55. Die Straße an sich
Allein die Küste einfach nur entlang zu fahren war wunderschön. Immer wieder gab es verschiedene Felsformationen zu betrachten und das Wasser war türkisblau. Auch wenn die Wellen viel zu hoch zum Schwimmen waren und sich fast nur Surfer im Meer befanden, wäre ich am liebsten auch sofort rein gesprungen. Es sah wirklich aus wie im Paradies.

Morgen geben wir auch schon wieder unseren Camper ab und verbringen die nächsten Tage in Melbourne bevor wir dann nach Adelaide fliegen. Es geht also erstmals wieder nach viel Natur und vielen Dörfern in die Zivilisation und gleichzeitig die zweitgrößte Stadt Australiens.






Freitag, 12. Dezember 2014

Phillip Island – Die Insel der Pinguine



Heute verbrachten wir den Tag auf Phillip Island, einer kleiner Insel vor Melbourne. Ja richtig gehört, wir sind mittlerweile in Victoria, haben jetzt also schon vier australische Bundesstaaten besucht. Phillip Island ist vor allem berühmt für seine allabendliche Pinguin Parade, die wir natürlich besucht haben. Jeden Abend, wenn es dunkeln wird, kommen tausende von Pinguinen aus dem Meer und suchen sich an Land ein Plätzchen zu schlafen. Die Pinguine dort sind die kleinsten, die es auf der Welt gibt und einfach nur unglaublich süß. Wie sie da in Gruppen aus dem Wasser gewatschelt kamen war einfach nur zuckersüß, goldig und ahh… ich will einen haben!! Die sehen einfach nur zum knutschen aus! :)

Den Vormittag verbrachten wir an den Nobbies. Das ist eine Küstenregion, an der es Seehunde zu beobachten gibt. Eigentlich muss man um sie zu sehen mit einem Boot raus fahren, was viiiieeel zu teuer ist, aber meine Kamera hat zum Glück einen so guten Zoom, dass wir sie auch kostenlos betrachten konnten. Des Weiteren waren wir in der Chocolate Factory, was, sagen wir es so, zwar lecker, aber vielleicht nicht ganz so gut für unseren Magen war. Gegessen haben wir nämlich einen Chunky Choc Cheesecake, der seeeehr schokoladig war. Unglaublich lecker, aber viel zu viel und viel zu süß. Uns wurde es beiden schlecht.

Ab morgen sind wir für einige Tage bei der Great Ocean Road. Diese Zeit werde ich am Besten in einem Beitrag zusammenfassen, weil es jeweils wahrscheinlich nicht so viel zum schreiben gibt. Außerdem weiß ich auch nicht wann ich das nächste Mal Internet haben werde. Wir werden uns aber auf jeden Fall lesen! :)

Fliegenschwärme – Fliegen fliegen überall



Heute Morgen wachten wir umgeben von kleinen süßen Häschen auf. Ihr habt richtig gehört. Auf unserem Campingplatz gab es ein ganzes Rudel von ihnen. Endlich mal süße und ungefährliche Tiere.

Auf dem heutigen Plan stand eine Wanderung zum Hicks Point. An dieser Stelle entdeckte James Cook als Erster das Festland Australiens. Die Stelle schmückt heute ein Leuchtturm, ansonsten wurde nichts verändert. Die Natur sieht, laut Reiseführer, noch immer genauso aus wie damals.
Allein der Weg zum Leuchtturm war schon wunderschön. Man lief als erstes ein Stück an der Küste entlang, an der man die Wellen im Sand brechen sehen konnte, und dann eine Weile durch den Regenwald. Leider konnten wir die Wanderung nicht wirklich genießen, da wir umgeben von Fliegen waren. Allein auf meiner Handtasche saßen, ungelogen, um die 50 Fliegen. Sie waren wirklich nervig. Die ganze Zeit schwirrten sie um uns herum und flogen uns, vorzugsweise, ins Gesicht. Das einzige positive an dem Ganzen, wenn man es so nennen mag, war, dass wir dadurch schneller gelaufen sind, und die Wanderung nicht so lange dauerte.

Die Umgebung um den Leuchtturm herum war wirklich atemberaubend schön. Die Klippen und Felsen wurden vom Meer über die Jahrhunderte geschliffen und wirkten fast glatt. Zudem haben sie sich teilweise verfärbt und leuchteten in verschiedenen Farben. Vor allem die Farbe Rot stach heraus. Auf den Felsen wuchsen außerdem kleine Sträucher, was alles sehr idyllisch wirken ließ.

Da das Laufen aufgrund unseres Gehetzes (wegen den nervigen Fliegen) doch ziemlich anstrengend war, gönnten wir uns in der nächstgelegenen Stadt erst einmal ein Eis. Und zwar das wohl teuerste Magnum, das wir je gegessen haben uns essen werden. Es kostete 4,20 Dollar!

Die Nacht werden wir in Lakes Entrance verbringen, was ein beliebtes Urlaubsziel bei Einheimischen ist. Morgen geht es auf nach Phillip Island und danach fahren wir auch schon zur Great Ocean Road. Die Zeit vergeht so schnell, das ist wirklich unglaublich. Aber jeder einzelne Tag, egal wie anstrengend er sein mag, ist es auf jeden Fall wert.

Dienstag, 9. Dezember 2014

Ein Tag voller Abenteuer

Das Tierreich lässt grüßen - Albträume inklusive.
Der erste Punkt auf unserer heutigen To-Do-Liste war der Ben Boyd Nationalpark nahe Eden (New South Wales). Um dort hinzukommen hatten wir einen 3,5 stündigen Weg vor uns. Dieser führte uns unter anderem durch die Snowy Mountains. Ja ihr habt richtig gelesen, auch in Australien schneit es. Konnte man an der von der Sonne ausgetrockneten Landschaft zwar nicht erkennen, doch überall gab es Skiverleihe. Am spektakulärsten war ein 15 km langer Straßenabschnitt, der auf dem ersten Blick fast komplett unsichtbar schien. Die Sicht war komplett vernebelt. Der Weg war von Wolken durchzogen. Man sah gar nichts mehr. Auch wenn sich der Nebel nach einer gefühlten Ewigkeit wieder verzogen hatte, war es doch sehr unheimlich den kurvigen und bergigen Weg halb blind zu fahren.
Der Nationalpark selbst war zwar nicht so groß, aber ein Abenteuer an sich. Auch wenn jeder denkt Kängurus seien süß, wir sind seit heute anderer Meinung. Soviel Angst wie heute, hatten wir wahrscheinlich zuvor noch nie in Australien. Frohen Mutes sind wir den Wanderweg entlang gegangen. Am Anfang. Nach kurzer Zeit fing es an schon überall in den Gebüschen zu rascheln. Keine Menschenseele weit und breit. Magda und ich allein in der australischen Wildnis. Aber wir sind stark und mutig, weiter gings. Ohne uns große Sorgen zu machen, folgten wir dem Weg, als auf einmal etwas schwarzes, großes neben uns aufsprang. Ein Känguru in freier Wildbahn. Schön und gut, manche mögen uns beneiden, wir hatten einen halben Herzinfarkt. Zitternd gingen wir weiter. Die Natur konnten wir nur noch halb genießen. Fliegen griffen uns an. Eidechsen kreuzten unseren Weg. Der Angstschweiß stand uns im Gesicht. Das Schlimme - wir mussten das Ganze wieder zurück gehen. Es gab keinen anderen Ausweg. In der Hoffnung, das Känguru sei weg, schlichen wir vorsichtig den Pfad entlang. Und was starrte uns an? Das angsteinflößende Bergkänguru. Wir hoffnungslos verloren. Konnten nicht weitergehen. Was macht man denn bitte, wenn ein wildes großes Tier den Weg versperrt? Wir wussten es nicht und wissen es noch immer nicht. Panik machte sich breit. Nachdem wir für einige Minuten wie erstarrt dastanden und überlegten, was wir jetzt tun sollten, beschlossen wir händchenhaltend weiterzugehen. Erfreulicherweise hoppelte es weg. Wir haben trotzdem noch mindestesns eine Stunde lang vor Angst gezittert.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, dem Green Cape Lighthouse, sahen wir gefühlte 10 tote Wombats am Straßenrand. Dann kam eine Abzweigung und der asphaltierte Weg hörte auf. Dreisig Kilometer Schotterweg lagen vor uns. Juhu! Was für ein Spaß, das zu fahren. Unser Auto ist jetzt auf jeden Fall nicht mehr ganz so sauber wie zuvor. Der Leuchtturm selbst war ... weiß. Schön an den Klippen gelegen, aber nicht das Highlight, was es eigentlich sein sollte. Denn im Meer waren Delfine. Nicht zwei oder drei, nein, um die zwanzig (ungelogen!!!!!) schwammen ganz nah am Festland vorbei. Es war so schön! Vor allem weil Delfine schon immer meine Lieblingstiere waren, freute ich mich umso mehr sie in freier Wildbahn und dann noch in so hoher Zahl zu sehen.

Auch der Rückweg zu unserem, für den heutigen Tag neuen, Campingplatz, verlief nicht ohne tierische Zwischenfälle. Neben einem Vogel, der wie ein übergroßes Eichhörnchen aussah und hüpfte (!!!!), sahen wir zudem noch ein wildes Känguru. Diesmal ein braunes, nicht wieder schwarz. Jetzt sitzen wir gerade in der Campküche und sind schon wieder nicht alleine. Umzingelt werden wir von dummen Käfern, die es bevorzugen in Schwärmen gegen Fensterscheiben und Wände zu fliegen. Was für ein abenteuerliches Leben man in Australien doch hat. Langweilig wird es zumindest nie.

Delfine :)

Das ist, was wir von der Natur beim ersten Park mitbekommen haben.

Green Cape Lighthouse

Straße verschwindet im Nebel