Mittwoch, 7. Januar 2015

Outback pur

Da unserer Meinung nach jeder, der nach Australien geht, zumindest einmal im Outback gewesen sein muss, machten wir uns gestern auf den Weg dorthin. Genauer gesagt in eine kleine Stadt namens Broken Hill. Die Anfahrt von Adelaide aus dauerte allein schon sechs Stunden und war ein pures Abenteuer. Angefangen damit, dass am Straßenrand ungefähr alle 10 Meter ein totes Känguru lag, über dem sich zig Geier zu schaffen machten. Zudem war weit und breit einfach mal gar nichts. Und wenn wir durch ein sogenanntes Dorf fuhren, bestand dieses aus maximal drei Häusern. Nun ist es aber so, dass man innerhalb von sechs Stunden natürlich auch mal etwas trinkt und dann auf die Toilette muss. Das stellte sich nun aber als kleines Problem heraus. Zwar war in dem nächsten Dorf, das wir erreichten, eine Toilette angeschrieben, nur finden konnten wir sie nicht. Also beschlossen wir im naheliegenden Hotel nachzufragen. Anstatt uns anzubieten, ihres zu benutzen, meinten die nur, das Klo befände sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Da war aber nur ein kleines Häuschen versteckt hinter Bahngleisen. Leider mussten wir so dringend, dass wir uns trotzdem todesmutig über die Gleise und durch das Gebüsch auf den Weg machten. Doch was wir dann sahen übertraf alles. In dem Häuschen waren nicht nur tausende von Spinnenweben, sondern auch tote Tiere, die schon halb am verwesen waren!! Keine millionen Pferde brachten uns auf solch eine Toilette. Also zurück laufen. Auf dem Rückweg sahen wir dann noch ein kleines Häuschen, das, wie sich herausstellte, die eigentliche Toilette war. Leider aber konnten wir auch hier nicht gehen, da sie von riesigen schwarzen dicken Spinnen bewohnt war. Also Beine zusammenkneifen und weiter fahren. Da blieb uns wirklich nichts anderes übrig als bis Broken Hill durchzuhalten.
Unser Hotel erinnerte stark an ein Bed and Breakfast in Großbritannien. Nicht nur die Einrichtung war sehr britisch, es war auch vom Prinzip her so aufgebaut. Die Eigentümerin war zum Glück sehr nett und alles war in einem sauberen Zustand. Nachdem wir uns kurz frisch gemacht hatten, machten wir uns auf nach Silverton. Silverton ist eine Geisterstadt, die schon oft eine Kulisse für diverse Spielfilme (z.B. Priscilla) und Dokumentationen darstellte.  Die Stadt wirkte wie ausgestorben und aus einem anderen Jahrhundert stammend. Ziemlich unheimlich. Daraufhin fuhren wir zum Mundi Mundi Lookout, von dem aus man einen unglaublich guten Ausblick auf das Outback hatte. Wir blieben bis zum Sonnenuntergang, der ein Highlight für sich war.

Am nächsten Tag begutachteten wir zunächst Broken Hill. Ungefähr so groß wie Zirndorf, lag sie im nirgendwo. Trotzdem war sie gut ausgebaut und bot alles was man brauchte. Bevor wir uns auf den Rückweg nach Adelaide machten, um dort unser Auto abzugeben, fuhren wir zum Living Desert und Sculpture Symposium. Dort gab es einen Skulpturenpark inmitten des Outbacks. Von roter Erde umzäunt, ragten die Felsen in den Himmel.
Auf dem Weg zurück nach Adelaide, gab es außer einer Herde Emus, die unseren Weg kreuzte, nichts Außergewöhnliches. Die nächsten Tage werden wir bei Magdas Verwandten verbringen. Da sie sie selbst noch nie in ihrem Leben gesehen hat, ist sie etwas nervös. Aber ich bin mir sicher, dass alles halb so schlimm wird und wir eine schöne Zeit dort haben werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen