Da unserer Meinung nach jeder, der nach
Australien geht, zumindest einmal im Outback gewesen sein muss, machten wir uns
gestern auf den Weg dorthin. Genauer gesagt in eine kleine Stadt namens Broken
Hill. Die Anfahrt von Adelaide aus dauerte allein schon sechs Stunden und war
ein pures Abenteuer. Angefangen damit, dass am Straßenrand ungefähr alle 10
Meter ein totes Känguru lag, über dem sich zig Geier zu schaffen machten. Zudem
war weit und breit einfach mal gar nichts. Und wenn wir durch ein sogenanntes
Dorf fuhren, bestand dieses aus maximal drei Häusern. Nun ist es aber so, dass
man innerhalb von sechs Stunden natürlich auch mal etwas trinkt und dann auf
die Toilette muss. Das stellte sich nun aber als kleines Problem heraus. Zwar
war in dem nächsten Dorf, das wir erreichten, eine Toilette angeschrieben, nur
finden konnten wir sie nicht. Also beschlossen wir im naheliegenden Hotel
nachzufragen. Anstatt uns anzubieten, ihres zu benutzen, meinten die nur, das
Klo befände sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Da war aber nur ein
kleines Häuschen versteckt hinter Bahngleisen. Leider mussten wir so dringend,
dass wir uns trotzdem todesmutig über die Gleise und durch das Gebüsch auf den
Weg machten. Doch was wir dann sahen übertraf alles. In dem Häuschen waren
nicht nur tausende von Spinnenweben, sondern auch tote Tiere, die schon halb am
verwesen waren!! Keine millionen Pferde brachten uns auf solch eine Toilette.
Also zurück laufen. Auf dem Rückweg sahen wir dann noch ein kleines Häuschen,
das, wie sich herausstellte, die eigentliche Toilette war. Leider aber konnten
wir auch hier nicht gehen, da sie von riesigen schwarzen dicken Spinnen bewohnt
war. Also Beine zusammenkneifen und weiter fahren. Da blieb uns wirklich nichts
anderes übrig als bis Broken Hill durchzuhalten.
Unser Hotel erinnerte stark an ein Bed and
Breakfast in Großbritannien. Nicht nur die Einrichtung war sehr britisch, es
war auch vom Prinzip her so aufgebaut. Die Eigentümerin war zum Glück sehr nett
und alles war in einem sauberen Zustand. Nachdem wir uns kurz frisch gemacht
hatten, machten wir uns auf nach Silverton. Silverton ist eine Geisterstadt,
die schon oft eine Kulisse für diverse Spielfilme (z.B. Priscilla) und
Dokumentationen darstellte. Die Stadt
wirkte wie ausgestorben und aus einem anderen Jahrhundert stammend. Ziemlich
unheimlich. Daraufhin fuhren wir zum Mundi Mundi Lookout, von dem aus man einen
unglaublich guten Ausblick auf das Outback hatte. Wir blieben bis zum
Sonnenuntergang, der ein Highlight für sich war.
Am nächsten Tag begutachteten wir zunächst
Broken Hill. Ungefähr so groß wie Zirndorf, lag sie im nirgendwo. Trotzdem war
sie gut ausgebaut und bot alles was man brauchte. Bevor wir uns auf den Rückweg
nach Adelaide machten, um dort unser Auto abzugeben, fuhren wir zum Living
Desert und Sculpture Symposium. Dort gab es einen Skulpturenpark inmitten des
Outbacks. Von roter Erde umzäunt, ragten die Felsen in den Himmel.
Auf dem Weg zurück nach Adelaide, gab es
außer einer Herde Emus, die unseren Weg kreuzte, nichts Außergewöhnliches. Die
nächsten Tage werden wir bei Magdas Verwandten verbringen. Da sie sie selbst
noch nie in ihrem Leben gesehen hat, ist sie etwas nervös. Aber ich bin mir
sicher, dass alles halb so schlimm wird und wir eine schöne Zeit dort haben
werden.
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